Viel gelernt (fotografisch) im letzten Jahr

Im letzten Jahr 2023 habe ich sehr viel Zeit und auch Geld in Fotoworkshops etc. investiert habe und dafür verhältnismäßig wenig in meine Ausrüstung. Nun habe ich in den letzten Wochen viele Podcasts gehört, wo es um neue Ausrüstung ging: die Fuji X100V oder besser ihr Nachfolger ist die Kamera für Streetphotography, nur mit einer Leica kann man richtig Reportagen fotografieren und wenn das Objektiv nicht weiß, lang und schwer ist, dann kann das ja eh nur eine Scherbe sein…

Bild in Wasserfarbe-Stil einer Gruppe Fotografen. In der Mitte stet einen Person mit gelben Hood, Mütze und Kamera vor dem Gesicht
Mal wieder was aus der KI: Rudel-Knipsen beim Fotowalk

Ich will euch mal meinen Blick dazu schreiben: 

2023 sehr viel mit der Fotografie beschäftigt

Im letzten Jahr habe ich mich so viel wie noch nie mit der Fotografie beschäftigt. Schon immer war das Bilder machen für mich ein wichtiger Teil meiner Hobbys Eisenbahn oder Reisen. Es gehört einfach dazu, auch Bilder von den Bahnen oder Orten zu machen. Aber seit gut 3 Jahren nimmt die Fotografie als ganz eigenständiges Hobby sehr viel Zeit in meinem Leben ein und bietet mir so viele tolle neue Eindrücke. 

Zum Glück ‚GAS – Negativ‘

Im Internet, den Fotomagazinen, etc. liest man fast immer nur über Technik: Das neue Kameramodell, der neue Sensor und inzwischen die neusten KI-Komponenten. Dazu kommen Marken, die besonders gut für Fotografie-Stil X oder die Y-Fotografie sein sollen. Schnell kommt der Eindruck auf, dass gute Fotos nur mit dem besten, aktuellsten und meist auch teuersten Equipment möglich sind. Ich kenne einige Fotografen, die regelmäßig zu einer Kamera oder gleich einem kompletten neuen System greifen. Wenn man regelmäßig was kauft, den kann man das GAS – Gear-Acquisition-Syndrome nennen. Zum Glück bin ich da wohl halbwegs immun. Ich bin zwar nicht komplett zu Frieden mit meiner RP und erst recht nicht mit der Marke Canon, aber die Kamera macht gute Bilder und ist ein gutes Werkzeug für mich. Eine andere Kamera würde meine Bilder vermutlich nur minimal verbessern. Verbesserung käme nur, wenn ich die neuen Technologien der Kamera auch (blind) beherrsche würde und ich mich mit der Kamera zu komplett wohlfühle. Letzteres wäre vermutlich der eheste Punkt, dass ich mich mal für eine andere Kamera(Marke) entscheiden würde. Aber dies ist ein Thema für einen anderen Blogpost. 

Viel Unterwegs auf Foto Workshops, -Walks und -Touren

Einer der spannendsten Workshop 2023 – Porträt Fotografie und mal selbst vor der Kamera. Foto: Marc-Oliver Gutzeit

Letztes Jahr hatte ich mir vorgenommen, vor allem mehr zu lernen zu dem Thema und meine Kamera besser zu beherrschen. Ich hatte mir überlegt, anstatt neuer Technik oder Kameras zu kaufen, dieses Geld besser in Workshops und Trainings zu investieren. Hier dachte ich, mir ist das Geld besser angelegt, was, wenn ich nun zurückblicke und vor allem auf meinen Bilderkatalog schaue, goldrichtig war. Ich habe einen großen Schritt in der Fotografie gemacht! Dazu kommt, dass ich viele tolle Erlebnisse hatte und sehr viele Leute kennen gelernt habe.

Insgesamt war ich auf 17 Workshops und Fotowalks, 2 Fotomessen und aktiv in 2 Onlinekursen, sowie einigen Webinaren und vielen Zoom-Sessions. Dazu kommen noch meine 6 ‚größeren Kurztrips’ (aka Reisen), wo die Fotografie auch einen wichtigen Teil darstellte.

Ich habe euch mal eine Liste gemacht und alle Aktionen wo es möglich war verlinkt. Vielleicht ist ja etwas für euch in diesem Jahr dabei:

Ohne diese Reisen mit zu rechnen, habe ich über 1.800 € in meine fotografische Bildung investiert. Das hätte auch eine schöne neue Kamera sein können.

Eine kleine Bilanz zur ‚Nachhaltigkeit‘ dieser Kurztrips hatte ich ja schonen einem anderen Blog-Post gezogen.

Online Foto-Communitys

Abenteuer Reportagefotografie

Der Online-Workshop ‚Abenteuer Reportagefotografie‘ hat mich zur Reportagefotografie gebracht, welcher ich inzwischen auch komplett verfallen bin. Aber diesen Kurs habe ich auch viele weitere Einblicke in Fotografische Methoden zu verdanken. Danke Kai Behrmann in die (professionelle) Reisefotografie und danke Thomas B. Jones in die Professionelle Fotografie. In dem Kurs gibt es soviel zu lernen zu Streetphotography, Techniken, Kommunikation usw…

Der Kurs kostet 35 € monatlich. Das ist gut angelegtes Geld und man könnte auch jederzeit wieder kündigen. Mein Fehler ist hier, dass ich eine ganze Reihe von Monaten das Angebot leider nicht richtig ausgenutzt habe. Auch wenn ich nun weit über ein Jahr dabei bin, habe ich noch viel Content mir nicht auf der Plattform angeschaut und es wird jeden Monat mehr. Auch habe ich ein paar der Hausaufgaben verpasst. Diese sind das stärkste Mittel im Workshops um etwas zu lernen und das gelernte auch ‚prüfen‘ zu lassen: Zu einem Thema muss eine Fotoreportage Innerhalt einiger Monate erstellt werden. Mit Webinaren und Podcast wird das Thema unterfüttert und am Ende die Ergebnisse mit Kai und Thomas besprochen. Dies ist wirklich Extrem wertvoll. 

Fotografie tut gut Freundeskreis

Im Fotografie tut gut Freundeskreis bin ich nun auch schon länger aktiv. Neben einem einfach sehr tollen Austausch dort und so machen schönen Treffen oder Fotowalk, gibt es hier regelmäßig ein Monatsthema. Hier habe ich mir schon öfters gedacht: „Och nee’ und nach etwas Beschäftigung mit dem Thema fand ich es immer sehr wertvoll dieses Thema mal angeschaut zu haben

Bilderabend im ZOOM – bilderabend.de

Bilder gemütlich von Zuhause aus anschauen – Im ZOOM Bilderabend.

Dazu kommen bestimmt 20 und mehr Sessions Online in ZOOM mit verschiedensten Fotofreunden. Entweder in meiner ‚Eisenbahn-Bubble‘, im ‚Fotografie tut gut-Freundeskreis‘ oder in anderen Konstellationen. Dieses gegenseitige Zeigen von Bildern hat mir auch sehr viel gebracht. Grad ein Thema, das mich vielleicht nicht so auf den ersten Blick interessiert, kann umso spannend werden wenn man es Vorgetragen bekommt.

Ich bin so von dem Konzept überzeugt, dass ich mit Uwe Rosik den Bilderabend.de gegründet habe und nun einmal monatlich Bilderabend im ZOOM aber auch auf YouTube machen werde. Am 18.2.2024 ab 20 Uhr werden ich dazu übrigens auch auf YouTube bei Frank Fischer etwas erzählen.

Fazit

Was möchte ich euch den nur hier eigentlich mitgeben?

  1. Denkt nicht immer nur in Technik und neues Equipment! Investiert auch mal Geld in einen schönen Workshop und macht echt schlauer. Dies ist immer gut für euch und es ist viel besser, mit einer älteren Kamera noch besser umgehen zu können, als mit dem neuesten Modell keinen Plan zu haben. Weiter landet das Geld meist auch bei anderen Fotografen, welche dies Einnahmen auch gebrauchen können.
  2. Beschäftigt euch auch mit Themen außerhalb eurer Komfortzone! Bucht nicht nur den Workshop für das Thema, was ihr eh jeden Tag fotografiert. Versucht mal was Neues. Vielleicht werdet ihr feststellen, dass es nichts für euch ist, aber ihr werdet immer was lernen. Vielleicht ist die Porträtfotografie halt nix für euch, aber ihr lernt bestimmt was über Licht. Oder die Filterfotografie macht euch keinen Spaß, aber ihr werdet bestimmt was Neues zur Langzeitbelichtung lernen. Und immer könnt ihr neue Leute kennen lernen. 
  3. Sucht euch Fotografen, mit denen ihr was unternehmen könnt und euch zu einem Fotowalk treffen könnt. z. B. online, z. B. im ‚Fotografie tut gut‘ Freundeskreis, in einem der vielen lokalen Street-Collective, im Foto Verein oder sonst wo. Meist kostet das nur etwas Zeit.

Ich möchte euch hier ermutigen euer Geld in Wissen anzulegen und nicht im ‚Techtalk‘ zu verlieren und der neuesten Kamera, einer bestimmten Funktion oder einer bestimmten Marke anzueifern. Das Foto macht immer ihr. Das geht mit einer uralten analogen Kamera, einer alten digitalen Spiegelreflexkamera oder auch eurem Handy. Wichtig ist zu verstehen, wie ihr dieses Werkzeug bedient, Idee zu haben, wie ihr es einsetzt, und vor allem Spaß daran zu haben!

Nun werdet ihr euch fragen: „Schön, dass der Michael so viele Sachen unternehmen hat, aber so sind die Bilder davon?“

Neuer Vorsatz für 2024 – Bilder veröffentlichen

Naja, einige findet ihr in meinen Momenten hier und ein paar Kurztrips habe ich euch oben in der Liste verlinkt. Aber es stimmt. Ich habe nun sehr viele Bilder gemacht in 2023, und die meisten setzten virtuellen Staub in meinem Lightroom Katalog an oder sind zwar ausgewählt und entwickelt, aber fanden den Weg nicht hier in den Blog oder andere Veröffentlichungen.

Genau dies ist nun mein guter Vorsatz für 2024: Ich will mehr Bilder veröffentlichen! Dazu werde ich aber nochmal einen eigenen Blogpost hier demnächst schreiben. 

Ich freue mich über eure Gedanken zu diesem Thema hier in den Kommentaren.

2 Gedanken zu: “Viel gelernt (fotografisch) im letzten Jahr

  • oli 18. Februar 2024 at 21:17 Reply

    Wow! Strammes 2023!
    So viele Workshops in der kurzen Zeit. Respekt!
    Wenn du wirklich von „GAS“ geheilt bist, dann bist du ein gutes Stück weiter als ich. 😉
    Ich habe es aber gut unter „Kontrolle“. Meistens.

    Dein Vorsatz mehr Bilder zu zeigen finde ich toll!
    Ich würde gerne noch einen Impuls mitgeben: Bilder drucken!
    Es wäre zu schade, wenn deine Erlebnisse „nur“ hier auf dem Block ausgestellt werden und würde es wunderbar finden, wenn du für dich (oder deine Familie/Freunde) das nicht auch als Fotobuch/Fotozine machen würdest.
    Soll nicht bedeuten, dass ich da ein Vorbild wäre – aber gute Bilder gehören gedruckt. Und gute Geschichten ebenso. 😉

    lg, oli

    • Michael Koopmann 20. Februar 2024 at 18:33 Reply

      Vom GAS geheilt bin ich nicht, aber ich bin derzeit halbwegs immun bei der Fotografie dagegen. Das ein oder andere ‘haben wollen’ kommt aber immer mal wieder hoch
      Bilder drucken steht ganz oben auf meinem Plan für dieses Jahr. Die Bilder in der Hand halten ist wirklich was ganz anderes. Ein Fotobuch ist aber irgendwie mein ‘fotografischer Endgegner’: Ich will hier einfach viel zu viel und am besten in aller höchster Qualität. Der Knoten hier muss dieses Jahr auf jeden Fall irgendwie platzen und mindestens 1 Fotobuch soll entstehen. Mein, im letzten Jahr schon, gebuchter Fotobuch-Workshop ist leider abgesagt worden . Aber das wird schon werden.

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