Es lebe der Blog

Künstlerische Darstellung digitaler Vernetzung mit einer Kamera im Zentrum, umgeben von Symbolen für Blogs, Instagram, RSS-Feeds und Facebook, sowie einem lila Elefanten und fliegenden blauen Schmetterlingen vor einem kosmischen Hintergrund.

…und das Social Media stirbt?

Ich bin gerade so richtig froh, diesen Blog hier zu haben. Ist es doch mein virtuelles Zuhause, das auch bei allen Stürmen im Internet und in Social Media ein gemütliches Zuhause in den Weiten des World Wide Web bietet.

Social-Media-Wirbelsturm

Gerade geht wieder ein kleiner Wirbelsturm durchs Social Media und stellt einiges, was man bisher gewohnt und lieb gewonnen hat, in Frage. Marc Zuckerberg hat angekündigt, das Fact-Checking (in den USA) bei den META Diensten Facebook und Instagram zu beenden. Damit schlägt auch der META-Konzern in eine ähnliche Richtung wie X bzw. Twitter ein. Dort kann man sehr gut sehen, wie aus einem Social-Media schnell ein brauner Sumpf voll Falschmeldungen, Hetze und Missgunst wurde. Dass es bei METAs Instagram, Facebook etc. ähnlich wird, befürchte ich schon länger – die neuen Entwicklungen sind nur eine Bestätigung für mich. Anscheinend erhitzt sich die Stimmung in den Social Media genauso wie die Temperatur auf der Erde gerade. Mit Trump ab dieser Woche an der Macht wird das bestimmt nicht besser – die Frage ist wohl eher: Wie viel schlimmer wird es?

Deshalb bin ich so froh diesen Blog hier zu haben. Schon immer habe ich meine Bilder, die auf Instagram gelandet sind, auch hier in meine MOMENTEN gepostet, bzw. eigentlich ja andersrum. Selbst wenn Instagram morgen niedergebrannt wird, habe ich meinen Fotostream hier. Dazu habe ich noch viel mehr schönen Content wie Blog-Post, Galerie etc. hier die glaube ich zusammen eine sehr interessante Webseite bilden. Das alles liegt in meiner Hand und auf ‚meinem‘ Server. Ich bin zumindest hier nicht abhängig von Algorithmen, der Werbeindustrie und irgendwelchen verrückten Milliardären.

Klar, die Reichweite hier im Blog ist gering. Meinem Ego hätte schon gerne weit über 1.000 Follower auf Instagram gehabt – aber was das wirklich an Reichweite bedeutet und wie viele davon nur Bots sind, weiß ich ja auch nicht. Und ja, für mehr Reichweite mit dem Blog hänge ich dann auch wieder von dem Algorithmen von Google und Co. ab. Aber vielleicht ist hier auch einfach weniger – mehr.

Blog To-Want-Liste

Im letzten Quartal hatte ich ja bei der Blogparade der To-Want-Liste mitgemacht. Das müsste ich eigentlich jetzt wiederholen. Aber ehrlich gesagt: Bei mir ist gerade so viel im Umbruch, dass ich mich mit einer Voraussicht gerade sehr schwer tue. Vielleicht mache ich die To-Want-Liste später oder dann im nächsten Quartal. Sinnvoll war aber diese Aktion.

Passend kommt aber gerade die ‚Frage des Monats‚ im Bloggerschnack des Forums ‚Bloghexen‘ auf die ich über einen Post bei Jansens Pott aufmerksam geworden bin:

Was möchtest du dieses Jahr mit deinem Blog erreichen?

Gute Frage und vielleicht ein sehr guter Zeitpunkt, das hier auch mal aufzuschreiben. Also eine kleine ‚Blog To-Want-Liste‘ 

  • Weiter regelmäßig, mindestens 1x pro Woche einen Blog-Post online stellen.
    • Weiter regelmäßig bildhaltige Post, abwechselnd mit Text-Posts wie diesem hier. 
    • Da schreiben mir grade mehr Spass macht soll aber auch der Text bei den Bilder-Post mehr werden – Mein Ziel wäre grade bei meinen Kurztrips viele kleine Tipps zu geben. Ich will keinesfalls ein online Reiseführer sein.
  • Post-To-Do-Liste abbauen: Es warten massig Kurztrips darauf, hier im Blog mal erwähnt zu werden. Die meisten Kurztrips der letzten Jahre haben es nicht hier in den Blog geschafft oder liegen als Entwurf im Backend. Ich muss mehr posten! Vielleicht wäre ein kleiner Redaktionsplan sinnvoll.
  • Meine MOMENTE wieder täglich mit einem Bild füllen und noch besser hier präsentieren. Dies ist leider Anfang des Jahres mit dem ganzen Social-Media-Chaos hier etwas eingeschlafen.
  • auf-kurztrip.de als meine kleine ‚Business-Seite‘ ausbauen.  Ich möchte hier besser meine Bildvorträge, meine Webaktivitäten wie den ‚Virtuellen Bilderabend‚ und auch meine Fotografie hier darstellen.
  • Der Blog und die Seite sollen mehr Zugriffe erhalten und besser im Web auffindbar sein. Die Zugriffszahlen sind schlecht und Google mag meine Seite wohl nicht. 
    • Ich muss meinen Content hier auch besser präsentieren. Viele gute Seiten scheinen derzeit gar nicht gefunden und somit auch nicht gesehen zu werden.
  • Irgendwann in diesem Jahr müsste ich mich mal dem Aussehen des Blogs widmen. Das Template ist nicht mehr ‚State of the art‘ und hat auch viele Macken inzwischen. Aber Content for Design!
  • Ich will den Blog und mich besser vernetzen.

Ich denke das Reicht an Zielen für ein Jahr: Kurz: Hier geht es weiter und viel mehr als bisher!

Der gute alte RSS-Feed

Ich erfreue mich grade auch sehr an anderen privaten Webseiten und Blogs. Vor allem der gute alte ‚Web-Log‘ = Blog ist halt eine schöne Sache im Web.

Das wunderbare an Blogs ist, dass die meisten RSS-Feeds bereitstellen, das sind strukturierte Daten welche gut durch Software gelesen werden können. Diese Funktion gibt es schon ewig, seit dem guten alten Web 2.0, und sie finden sich in total vielen offenen Systemen. Feeds bieten die tolle Möglichkeit, in einer Software online oder offline – dem Feedreader – interessante Seiten zusammenzufassen und eine Benachrichtigung zu erhalten, sobald es einen Post gibt. Ganz ohne nervige E-Mail-Newsletter und total einfach.

Seit einiger Zeit habe ich meinen Feedreader entstaubt und wieder angefangen, ihn mit spannenden Blogs zu füllen. Und da gibt es so viele tolle Seiten mit so tollem Content! So viele Seiten von Freunden, Bekannten, mit tollen Themen und wunderbaren Inhalten. Seiten, die ich sonst oft nur mal ‚angesurft‘ hatte, aber leider auch dann wieder aus den Augen verloren habe. In meinem Feedreader bekomme ich nun jeden neuen Post auf diesen Seiten direkt mitgeteilt.

Ich genieße es so sehr, nun jeden Morgen meinen Feedreader zu öffnen und die aktuellen Artikel zu lesen bzw. mir frische Bilder anzuschauen. Fernab von irgendwelchen Algorithmen, Werbung, hektischen Video-Reels oder sonst was. Einfach ein guter Text und Bilder in Bildschirmgröße. Als Reaktion gibt es dann oft einen Kommentar in dem Blog von mir. Als Feedreader nutze ich übrigens die freie und OpenSource App NetNewsWire welche über die iCloud sich zwischen meinen Geräten synct.

Ihr habt gar keine Ahnung, wovon ich hier schreibe? Dann macht euch doch mal HIER, HIER oder HIER schlau und probiert es mal aus.

RSS-Feeds bieten nicht nur Blogs an, sondern auch viele andere Seiten. Die meisten News-Seiten haben Feeds, ihr könnt YouTube-Listen abonnieren, Podcasts bauen auf dieser Technik auf, ihr könnt sogar ein Bluesky-Konto per RSS anzapfen und noch viel viel mehr ist mit RSS-Feeds möglich. Also, es lohnt sich, diese Technik mal zu testen.

Social Media – und nun?

Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich nutze die Gelegenheit vom WhatsApp wegzukommen und so viele Personen wie möglich in den Messenger Signal zu ziehen.

Meine Facebook-Seite habe ich gelöscht – mein privates Profil erhält nur noch automatisch die Bilder aus Instagram und bleibt vor allem für Familie, die nicht auf anderen Medien ist. Auf Twitter / X habe ich auch keine Profile mehr.

Neben Mastodon habe ich mir nur einen Account bei Bluesky gegönnt. Hier scheinen gerade viele Fotografen hinzugehen, was gerade Leben in die Sache bringt. Hoffentlich bleibt die Aktivität hier und schläft nicht wieder ein. Ich werde meine fotografischen Themen demnächst mehr nach BlueSky verlagern – Mastodon bleibt für alle andere Themen. Mit der tollen App OpenVibe bekomme ich beides in einem Stream.

Ich gebe es zu, dass ich mich selbst aktuell nicht überzeugen kann, meinen Instagram-Account zu löschen. Für Themen wie meine Vorträge, den Bilderabend und einige weitere Projekte möchte ich auf, die zwar gering, aber immerhin vorhandene, Reichweite (noch) nicht verzichten. Weiter sind hier einfach viele Kontakte. Aber die letzten Funtkions-Änderunge wie die geringere Reichweite bei externen Post oder die Hochkant-Bilder im Profil sind einfach nur zum kotzen schrecklich. Thomas B. Jones schimpft im einen aktuellen Video auch auf Instagram und sucht nach Alternativen:

Ich halte auch gerade noch Ausschau nach anderen Systemen. Viele Fotografen gehen nach Vero und Flickr. Pixelfeed im Fediverse würde sich natürlich anbieten, mehr zu bespielen, und viele neue Apps aus dem Fediverse oder eigenen Netzen kommen gerade in den Fokus. Aber kein System fühlt sich für mich gerade wirklich gut an.

Was kommt?

Wer kann das gerade sagen? Ich befürchte, in den nächsten Monaten werden wir uns alle noch viel mehr mit dem Thema Social Media und vielen amerikanischen Systeme beschäftigen. Wir werden uns oft entscheiden müssen, welches System wir nutzen, wem wir unsere Daten anvertrauen wollen und wen wir unterstützen wollen bzw. nicht.

Viele Änderungen stehen uns bevor. Aber Änderungen können ja auch positiv sein – zum Beispiel um sich an gute alte Systeme zu erinnern: 

Also es lebe der Blog.

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3 Gedanken zu: “Es lebe der Blog

  • oli 21. Januar 2025 at 22:10

    Der gute alte Blog war nie weg – nur alles andere war lauter!
    Und ggf. auch einfacher/schneller/niederschwelliger zu nutzen.
    Es ist halt was anderes ob man ein Knipsbild oder ein Kurzvideo irgendwo hochlädt oder am Abend in Ruhe und mit viel bedacht seine Gedanken in den Editor schreibt und dazu noch die Bilder hochlädt.
    Mir sind die „sozialen“ Medien einfach zu schnell.
    Ich genieße auch meinen RSS Feed. Lesen, nachdenken und (idealerweise) kommentieren.
    Der Gedanke bleibt erhalten. Für mich und alle Leser.

    Der aktuelle Exodus hat seine Tücken: Wir überlassen die Echokammern den Spinnern und halt nicht dagegen. Dann gibt es keinen Diskurs mehr. Allerdings habe ich dafür schon lange keine Energie mehr.

  • Stefan 22. Januar 2025 at 19:20

    Danke, Michael!
    Ich bin gerade dabei, meinen RSS-Reader Stück für Stück zu befüllen, und es ist, wie du sagst: großartig! Weniger Doomscrolling, mehr Fokus auf authentische Beiträge, in die Zeit und Mühe investiert wurde – Inhalte, die es wirklich verdienen, gelesen und gesehen zu werden.

    Ich glaube, es ist an der Zeit, „back to the roots“ zu gehen. Die Änderungen am Grid-Layout bei Instagram haben ja gezeigt, wie schnell viel Arbeit von jetzt auf gleich zunichte gemacht werden kann. Und dabei spreche ich nur von der Optik – das eigentliche Kernproblem liegt noch viel tiefer.

    Was bleibt uns? Ich denke, neben alternativen sozialen Netzwerken sollten wir die Werbung für RSS-Feeds verstärken und uns gegenseitig mit unseren Blogs unterstützen.

    Wir werden sehen, wohin die Reise führt. Hoffen wir das Beste und bereiten uns auf das Schlimmste vor.

  • Pingback: Back to the roots – 51n-6e.de

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