Straßenszene in Lissabon mit vorbeifahrender gelber Straßenbahn der Linie 28. Im Vordergrund ein Café-Tisch mit Espresso und Pastéis de Nata, im Hintergrund Häuser mit Fliesenfassaden, Passanten und Graffiti.

Strassenbahn total – Mein Beitrag zum #LissabonAbend

Gestern hatten wir einen besonderen Virtuellen Bilderabend. Das Thema war Lissabon – und statt ein oder zwei großer Vorträge gab es diesmal etwas Neues: einen kleinen „Bilder-Battle“: Vier Fotograf*innen, darunter auch ich, haben ihre Lightroom-Kataloge geöffnet und zu acht vorgegebenen Themen passende Bilder herausgesucht und vorgestellt. 

Meine Bilder beim Bilderabend

Meine Fotos waren vermutlich die ältesten in der Runde. Ich war nämlich schon im Juni 2018 in Lissabon – also vor inzwischen fast sieben Jahren! Das fühlt sich nicht nur wie eine Ewigkeit an, gerade im fotografischen Bereich ist es eine Ewigkeit, da man sich doch über die Jahre sehr weiterentwickelt.

Damals habe ich noch ganz anders fotografiert. Ich war meist für mein Hobby Eisenbahn unterwegs, und mein Hauptmotiv war halt alles Schienengebundene. Im Fall von Lissabon. Natürlich die alte Straßenbahn. Von Streetfotografie, Reportagen oder People-Fotografie hatte ich nix gehört oder hatte kein Interesse daran. Menschen zu fotografieren, war überhaupt nicht mein Ziel. Einzig ‘Geschichten erzählen’ wollte ich damals schon mit meinen Bildern, auch wenn ich es vielleicht anders genannt habe. Außerdem war ich zu der Zeit nicht mehr motiviert, mit einer großen Spiegelreflexkamera herumzulaufen – also hatte ich mir eine kleine Sony RX100 II für Kurztrips gekauft.

Umso spannender war es, jetzt nach so vielen Jahren wieder durch meinen Lightroom-Katalog zu stöbern. Erste Feststellung: Ich hatte die Bilder damals gar nicht vollständig durchgearbeitet. Einige waren nicht getaggt, andere noch völlig unbearbeitet – richtige weiße Flecken im Archiv. Bei so manchem Motiv würde ich heute komplett anders fotografieren, aber bei einigen Bildern war ich doch überrascht, was ich damals schon eingefangen habe.

Zum Beispiel die Tram – natürlich – aber ich habe auch viele Szenen mit Menschen aufgenommen, die um sie herumstehen oder mit ihr interagieren. Damals habe ich noch behauptet, ich würde gar keine Menschen fotografieren. Anscheinend habe ich das doch getan und schon ‘aus Versehen’ Streetphotography gemacht.

Ich war auch schon damals auf Märkten unterwegs und habe dort Momente eingefangen. Was ich allerdings nicht gefunden habe, sind meine Reportage-Serien – darauf hat mich erst der Kurs von Abenteuer Reportagefotografie gebracht.

Kleine extra ‚Tram-Challenge‘

In der Vorbesprechung zum Bilderabend habe ich aus Spaß gesagt, dass in jedem meiner Bilder eine Tram zu sehen ist und ich wenig anderes damals fotografiert habe. Aus dem Spaß wurde dann eine kleine Challenge für mich: Zu jedem der acht Themen habe ich ein Bild ausgewählt, auf dem die Tram im Mittelpunkt steht. Natürlich hätte ich auch andere passende Fotos gehabt, besonders das Thema ‚Wasser‘ war nicht einfach.

Habe ihr auch Lust noch Bilder ‚ohne Tram‘ aus Lissabon zu sehen? Dann mache ich vielleicht noch einen weiteren Post demnächst mal

Meine Bilder aus dem Bilderabend

Als Video

Alle Bilder des Bilderabends findet ihr natürlich im der Aufzeichnung des Streams

Oder im folgenden hier im Blog beschrieben:

Die Stadt in einem Bild

Mehr Lissabon in ein Bild geht doch kaum? Es ist früh am Morgen in der Alfama, die Straßen noch ruhig, die ersten Geräusche kommen von der vorbei rumpelnden Linie 28. Im Vordergrund: ein „bica“, wie man hier den Espresso nennt, und natürlich ein frisches Pastel de Nata. Der Kiosk mit Kachelfassade im Hintergrund. Ok der Vinho Verde fehlt - Den gabs später.

Mehr Lissabon in ein Bild geht doch kaum? Es ist früh am Morgen in der Alfama, die Straßen noch ruhig, die ersten Geräusche kommen von der vorbei rumpelnden Linie 28. Im Vordergrund: ein „bica“, wie man hier den Espresso nennt, und natürlich ein frisches Pastel de Nata. Der Kiosk mit Kachelfassade im Hintergrund. Ok der Vinho Verde fehlt – Den gabs später.

Architektur

Architektur ist ja so gar nicht mein Thema. Auch ohne Strassenbahn hätte ich kaum ein Bild gehabt. So darf die Kathedrale von Lissabon – die „Sé“ – hier als Beispiel beeindruckender Baukunst herhalten. Sie ist die älteste Kirche der Stadt, gebaut ab 1147. Mit ihren wuchtigen Türmen und der fast festungsartigen Fassade wirkt sie mehr wie eine Burg als wie ein Gotteshaus.

Architektur ist ja so gar nicht mein Thema. Auch ohne Strassenbahn hätte ich kaum ein Bild gehabt. So darf die Kathedrale von Lissabon – die „“ – hier als Beispiel beeindruckender Baukunst herhalten. Sie ist die älteste Kirche der Stadt, gebaut ab 1147. Mit ihren wuchtigen Türmen und der fast festungsartigen Fassade wirkt sie mehr wie eine Burg als wie ein Gotteshaus.

Mobilität

Wie so oft: Verkehrschaos in der Stadt. Die Straßen sind voll, und die Straßenbahnen noch voller. Oft müssen sie sich gemeinsam mit den Autos durch die engen Gassen quälen – da ist vom Fahrplan-Takt schnell nichts mehr übrig. Auch das engagierte Orchestrieren meines Tramfahrers hilft da nur bedingt.

Wie so oft: Verkehrschaos in der Stadt. Die Straßen sind voll, und die Straßenbahnen noch voller. Oft müssen sie sich gemeinsam mit den Autos durch die engen Gassen quälen – da ist vom Fahrplan-Takt schnell nichts mehr übrig. Auch das engagierte Orchestrieren meines Tramfahrers hilft da nur bedingt.

Speis & Trank

Einer meiner liebsten Orte in Lissabon: Dort, wo die Rua São Tomé mit der Linie 12 und die Travessa São Tomé mit der Linie 28 zusammenkommen, liegt ein kleines Restaurant mit wunderbaren Plätzen unter einem großen schattenspendenden Baum. Frischer Fisch vom Grill, ein kühler Vinho Verde – und dazu einfach dem Trubel der Stadt zuschauen. Mehr braucht es nicht.

Einer meiner liebsten Orte in Lissabon: Dort, wo die Rua São Tomé mit der Linie 12 und die Travessa São Tomé mit der Linie 28 zusammenkommen, liegt ein kleines Restaurant mit wunderbaren Plätzen unter einem großen schattenspendenden Baum. Frischer Fisch vom Grill, ein kühler Vinho Verde – und dazu einfach dem Trubel der Stadt zuschauen. Mehr braucht es nicht.

Wasser

Wasser und Straßenbahn in einem Bild – das war wirklich schwierig! Ich hätte von einigen Bootstouren sicher bessere Wasserbilder gehabt. Aber so muss eben diese Street-Szene aus der Tram heraus herhalten. Der Blick fällt auf den „Elevador da Bica“, wo die Einwohner Lissabons langsam in den Feierabend gehen. Durch die Trasse des Aufzugs öffnet sich ein kleiner, aber schöner Blick hinunter zum Tejo.

Wasser und Straßenbahn in einem Bild – das war wirklich schwierig! Ich hätte von einigen Bootstouren sicher bessere Wasserbilder gehabt. Aber so muss eben diese Street-Szene aus der Tram heraus herhalten. Der Blick fällt auf den „Elevador da Bica“, wo die Einwohner Lissabons langsam in den Feierabend gehen. Durch die Trasse des Aufzugs öffnet sich ein kleiner, aber schöner Blick hinunter zum Tejo.

Abseits der Touristenpfade

Mein kleiner Geheimtipp: das Straßenbahnmuseum „Museu da Carris“. Fast direkt unter der Brücke des 25. April gelegen, bietet es nicht nur einen spannenden Blick in die Geschichte des Lissabonner Nahverkehrs, sondern auch viel Unterhaltung für einen ganzen Nachmittag. Zwischen den verschiedenen Hallen wird man mit wechselnden historischen Fahrzeugen über das Gelände gefahren – ein Erlebnis für sich.

Mein kleiner Geheimtipp: das Straßenbahnmuseum „Museu da Carris. Fast direkt unter der Brücke des 25. April gelegen, bietet es nicht nur einen spannenden Blick in die Geschichte des Lissabonner Nahverkehrs, sondern auch viel Unterhaltung für einen ganzen Nachmittag. Zwischen den verschiedenen Hallen wird man mit wechselnden historischen Fahrzeugen über das Gelände gefahren – ein Erlebnis für sich.

Danach lohnt sich ein Abstecher zur LX Factory an der Rua Rodrigues de Faria 103: ein ehemaliges Industrieareal, das heute ein kreativer Hotspot mit coolen Cafés, Restaurants und jeder Menge Streetart ist.


Straßenkunst

Streetart gibt’s am „Elevador da Glória“ satt. Die steile Calçada da Glória ist eine der legalen Flächen für Graffiti in Lissabon – kuratiert von der städtischen „Galeria de Arte Urbana“ (GAU). Die Wände entlang der Strecke wechseln ständig ihr Gesicht, und oft erwischt es auch (legal oder nicht?) die Standseilbahn selbst. Ich hatte Glück – oder für meinen Beitrag beim Bilderabend eher Pech: Der Wagen war frisch gereinigt und leuchtete im klassischen Gelb.

Streetart gibt’s am „Elevador da Glória“ satt. Die steile Calçada da Glória ist eine der legalen Flächen für Graffiti in Lissabon – kuratiert von der städtischen „Galeria de Arte Urbana“ (GAU). Die Wände entlang der Strecke wechseln ständig ihr Gesicht, und oft erwischt es auch (legal oder nicht?) die Standseilbahn selbst. Ich hatte Glück – oder für meinen Beitrag beim Bilderabend eher Pech: Der Wagen war frisch gereinigt und leuchtete im klassischen Gelb.

Lieblingsbild

Dies ist eines meiner Lieblingsbilder – neben der ersten Aufnahme. Am Haus Nummer 10 an der Largo de Santa Luzia wird renoviert. Für ein Gerüst ist in der Enge der Alfama kein Platz, also wird der Handwerker kurzerhand an einem Seil abgelassen, um die Fassade zu bearbeiten. An ihm vorbei ziehen die Trams der Linien 12 und 28 sowie die Massen an Touristen.

Dies ist eines meiner Lieblingsbilder – neben der ersten Aufnahme. Am Haus Nummer 10 an der Largo de Santa Luzia wird renoviert. Für ein Gerüst ist in der Enge der Alfama kein Platz, also wird der Handwerker kurzerhand an einem Seil abgelassen, um die Fassade zu bearbeiten. An ihm vorbei ziehen die Trams der Linien 12 und 28 sowie die Massen an Touristen.

Die Blogparade

Schon in der Vorbereitung entstand die Idee, auch andere zum Mitmachen zu animieren. Nicht nur wir im Livestream – sondern möglichst viele Menschen sollen ihre Lissabon-Bilder hervorholen und zeigen! Daraus ist nun eine kleine ‚Blog-Parade’ geworden. In der Fotowelt gibt es dafür wohl noch keinen Namen, nennen wir es vielleicht ‚Foto-Parade‘, aber die Idee ist einfach:

Jede*r sucht in seinem/ihrem Archiv Bilder zu den acht Themen heraus und veröffentlicht diese – idealerweise auf dem eigenen Blog oder auf einer öffentlich zugänglichen Plattform. It dem und . Im Blogartikel zum virtuellen Bilderabend werden dann alle Beiträge in den Kommentaren gesammelt und verlinkt.

Wenn alles gut läuft, entstehen so nicht nur vier Bildserien im Livestream, sondern viele weitere online im Netz. Das würde mich sehr freuen!

Weitere Infos und alle Teilnehmer findet ihr hier beim Virtuellen Bilderabend

Weitere Bilder

Im folgenden alle Bilder aus dem Bilderabend und noch ein paar mehr in meinem Album.

Die ganze Bildauswahl aus diesem, doch recht alten, Kurztrip hat mir viel Spaß gemacht. Ich denke auch dieses Format im Bilderabend hat Zukunft. Was meint ihr?

Ähnliche Kurztrips


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..